Konditionen und Verrechnungsmodelle bei geschäftlich genutzten Girokonten
Im Bereich der Privatgirokonten ist zu erkennen, dass sich die Banken hier in den letzten Jahren regelrecht mit Sonderkonditionen bzw. immer weniger Gebühren untereinander unterboten haben. Immer öfter können Kunden bereits ein kostenloses Privatgirokonto nutzen. Im Bereich der Geschäftsgirokonten ist es ungleich schwerer, ein wirklich kostengünstiges Geschäftsgirokonto zu finden.
Völlig kostenlose Konten gibt es in dieser Sparte bislang im Grunde überhaupt nicht. Insofern muss der Kunde die Angebote genau vergleichen, was angesichts der unterschiedlichen Tarife nicht ganz einfach ist. Damit man ein kostengünstiges Geschäftsgirokonto findet, müssen zwei Hauptaspekte beachtet werden. Das sind auf der einen Seite natürlich die Gebühren, die im Zusammenhang mit dem Girokonto anfallen. Auf der anderen Seite spielen sicherlich für viele Kontoinhaber auch die Sollzinsen eine Rolle, die man bei Überziehung des Kontos zahlen muss. Bei den Gebühren unterteilen die Banken in der Regel nach den Kategorien Grundgebühr und Kosten pro Buchungsposten. Die verschiedenen Tarife setzen sich dann in unterschiedlichen Konstellationen aus diesen beiden Komponenten zusammen. Von daher besteht die erste Aufgabe des vergleichenden Kunden auch darin zu errechnen, ob eher ein Konto mit einer recht hohen Grundgebühr, dafür aber geringen Kosten pro Buchungsposten, oder eher ein Konto mit einer geringen Grundgebühr sinnvoll ist, welches dann allerdings recht hohe Preise pro Buchungsposten hat. So bieten manche Banken zum Beispiel ein Geschäftsgirokonto zu einem monatlichen Grundpreis von 20 Euro an, in welchem dann beispielsweise 100 Buchungsposten enthalten sind. Andere Banken wiederum bieten ein Konto zu einer Grundgebühr von nur 5 Euro monatlich an, berechnen dafür aber pro Buchungsposten 20 Cent.
Es kommt hier demnach darauf an, wie viele Buchungen im Schnitt über das Konto laufen. Ist diese Größe bekannt, so kann man berechnen, welche Variante die günstigere ist. Ferner muss man auch im Detail erfragen, welche Leistungen in den Gebühren enthalten sind. Denn mitunter sind beleghafte Überweisungen sehr teuer und nur beim online überweisen fallen die geringeren Kosten an. Neben den angesprochenen Grundgebühren und Kontoführungsgebühren ist der zweite wichtige Aspekt beim Geschäftsgirokonto der Sollzinssatz. Auf diesen muss man allerdings natürlich nur dann achten, wenn man das Konto regelmäßig überzieht. Auf dem Geschäftsgirokonto wird im Übrigen kein Dispositionskredit bereit gestellt, sondern ein Kontokorrentkredit, der allerdings von der Art des Kredites mit dem Dispokredit identisch ist. Die Sollzinsen bewegen sich beim Geschäftsgirokonto ungefähr auf dem gleichen Niveau wie im Bereich der Privatgirokonten. Aber auch hier bestehen größere Unterschiede zwischen den Kreditinstituten, was den Zinssatz für Überziehungen betrifft. Dieser schwankt in einem Bereich zwischen sieben und zwölf Prozent. Generell ist es übrigens schwieriger ein Geschäftsgirokonto zu bekommen als ein Privatgirokonto. Das hängt sicherlich vor allem damit zusammen, dass meistens keine sehr regelmäßigen Einnahmen vorhanden sind, wie es beim Kontoinhaber des Privatgirokontos in Form des Gehaltes der Fall ist. Zudem sind die Geschäftsgirokonten für die Banken aufgrund der hohen Anzahl an Buchungen auch sehr kostenintensiv. |